RAW oder JPG?

    • RAW oder JPG?

      Immer wieder werde ich gefragt, warum ich meine Fotos im RAW-Format aufnehme und nicht im "üblichen JPG-Format.
      Ich versuche mal, euch meine Gründe aufzuzeigen:
      Ich gebe zu: Nach einer Fototour 200-300 Fotos zu sichten und davon vielleicht 50 Bilder nachträglich zu bearbeiten ist extrem viel Arbeit, es kostet mich jeweils 2-3 Nächte, bis ich zufireden bin. Auch sind die Bilddateien extrem gross, auf meiner Nikon D810 braucht ein Bild im RAW-Format fast 42MB, das JPG am Schluss ist dann bloss noch etwa 9MB gross.

      Ein im RAW-Format aufgenommenes Bidl ist genau genommen gar kein fertiges Bild. Die Datei enthält lediglich die Farb- und Helligkeitswerte der einzelnen Pixel. Deshalb müssen diese Datei zuerst mit einem Konverter bearbeitet werden, bevor man sie mit einem normalen Bildbearbeitungsprogramm (Photoshop, Fotoalbum-Software, ..) betrachten oder verändern kann.

      Beim Urbexen kommt es häufig vor, dass man gegenlicht aufnahmen macht. Man befindet sich in einem "dunklen" Raum und das Licht aus dem fenster erhöht den Hell-/Dunkelkontrast extrem. Man muss sich also für ein Bild entscheiden, welches teilweise unter- oder eben überbelichtet ist. Bei den unterbelichteten Teilen geht beim Aufhellen am Computer nachher die Farbe verloren, beim abdunckeln von überbelichteten Bereichen ist kein Inhalt mehr sichtbar. Jedes Pixel wird mit 256 Helligkeitsstufen pro Farbkanal gespeichert, was im Endeffekt 16,8 Millionen Farbtönen entspricht.). Dies ist bei RAW-Dateien anders. Die Kamera speichert das Bild quasti in mehreren Blendenstufen ab (bei der D810 sind es fast 14 Blendenstufen). Am Computer kann man danach die einzelnen Bildbereiche also unterteilen und gezielt bearbeiten. Die Bildinhalte sind vorhanden, müssen aber herausgearbeitet werden. Jeder Kanal hat hier 4096 Hellichkeitsstufen was ein Total von 68.7 Milliarden Farbtönen ergibt.
      Natürlichgibt es noch viele andere Spielereien, die nur via RAW-Format Sinn machen: gezieltes Farbändern eines Bildinhaltes (Beispiel: ein Stuhl hat plötzlich ein grünes Poster statt wie in Wirklichkeit ein blaues). Ausserdem können Weissabgleich, Farbtemperatur, Kontrast und Belichtung verlustfrei am Computer korrigiert und angepasst werden.

      Im Endeffekt sieht das nach etwa 10 Minuten Bearbeitung so aus ....... (ok, über Geschmack kann man sich streiten,es geht hier ja ums Prinzip). Das unbearbeitete Bild entspricht einem normal als JPG abgespeicherten Bild.

      Nun ist die Diskussion und die Bildergalerie eröffnet.... Zeigt her eure Schätze...
      Dateien
    • Ganz einfach. Ich fotografiere immer in JPG und RAW. Bei den heutigen Preisen für Speicher spielt das keine Rolle. So habe ich im Notfall die JPG's und wenn ich Zeit habe kann ich die RAW's in Ruhe bearbeiten. Bei Lost Places bearbeite ich eigentlich im Normalfall immer die RAW's. Da kann man so schön die Tiefen raufziehen oder die Lichter etwas zurücknehme. Schon sieht ein Bild völlig anders aus. (Wie in deine Beispiel). Und wie von Dir so schön beschrieben noch mit vielen andern Parametern spielen. Ich liebe RAW!